0,3% der Güterzüge zu laut ?

Die DTK-Presseabteilung hat mal wieder zugeschlagen.

https://abs38.de/newsletter-dtk.html#dtk

Nur 0,3% der vom Eisenbahnbundesamt überprüften Güterzüge seien nicht so leise wie nötig unterwegs.

Das ist natürlich grob falsch, das Eisenbahnbundesamt schreibt, dass im Jahr 2021 nur mit 0,3% der überprüften Güterwagen gegen das Betriebsverbot für laute Güterwagen vorstoßen wurde.

Bei 61 Achsen pro Zug und 2 bis 4 Achsen pro Wagen sind es rund 20 Wagen pro Zug, damit wären bei etwa 6% der Züge mindestens ein Wagen zu laut.

Nur ein Versehen? Wohl kaum, denn derselbe kurze Artikel macht munter weiter:

Güterzüge stoßen 7,4 mal weniger CO₂ aus als LKW. Dabei kann ein Güterzug bis zu 52 LKW ersetzen.

Na Hallelujah, dann sind sie ja gleich 384 Mal besser.

Wieder falsch, die Angabe pro Tonnenkilometer wurde weggelassen. „Bis zu“-Aussagen sind sowieso unbrauchbar.

Angebliche Quelle der Information: Umweltbundesamt. Tatsächliche Quelle: Allianz pro Schiene basierend auf Umweltbundesamt. Dann schauen wir mal nach und sehen, dass der Faktor 7,4 pro Tonnenkilometer soweit stimmt. Warum die Bahn nicht gleich den Link zum Umweltbundesamt zeigt? Wer sich diese Grafik ansieht, der weiß wieso:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/366/bilder/uba_emissionsgrafik_personenverkehr_2021.jpg

Zum Einen sind die CO2-Emissionen bei der Bahn pro Personenkilometer stark gestiegen, was wohl dem geschuldet ist, dass die Politik die aufgrund Corona dünn besetzten Züge alle hat fahren lassen. Zum anderen ist man schlechter geworden als die Fernbusse und viel schlechter im Personennahverkehr. Ob der genutzte Strom aktuell tatsächlich von Jahr zu Jahr grüner wird wenn Gas und Atomkraft durch Kohle ersetzt werden?

 ist von 2019 bis 2021 der gemittelte Lärmpegel von 72,6 auf 68,5 Dezibel gesunken. 

Wir sprechen von einer Strecke mit Mischbetrieb mit S-Bahnen, da wäre es richtiger eine geringere Lärmminderung anzusetzen. Und dann soll die DTK den nächtlichen Güterverkehr ja mindestens vervierfachen, also +6dB.

Die DTK macht es nur lauter, aber man nutzt die Umrüstung der Güterwagen, um die DTK zu verkaufen? Sozusagen, jetzt wo jemand anderes (die DB Cargo) 4kg abgenommen habe, darf ich (die DB Netz AG) 6kg zunehmen? Welche verquere Logik soll das bitte sein?

Die offensichtliche Lösung, zumindest für Daglfing-Johanneskirchen, wäre eine gemeinsame Planung mit dem viergleisigen Ausbau Daglfing-Johanneskirchen. Da mit Lärmschutzwänden die Grenzwerte nicht einhaltbar sind und eine Querung behindert wird, bleibt nur die Tunnellösung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert