DTK-Entscheidung

Das BMVI hat eine Entscheidung zur Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK) getroffen und mit der Stadt München darüber gesprochen.

Die Entscheidung liegt uns zwar nicht im Original vor, aber aus der Reaktion (siehe Artikel im Merkur) ist nur eine Interpretation möglich: Das BMVI hat sich – wie bereits hier vermutet – für die Variante A0 entschieden, welche die Anlieger in Trudering am meisten mit Lärm und Erschütterungen belastet, siehe auch die Webseite der Anwohner.

Unabhängig von der Variante werden auch die Anlieger nördlich der Daglfinger Straße stark betroffen werden, siehe hier.

Die Bahn verfolgt weiterhin den Ansatz, die Bürger als letzte zu informieren.

Auch die Stadt München muss man hier kritisieren. Offensichtlich wird sie vor den Bürgern informiert und gibt diese Information selbst nicht weiter, trotz entgegenlautender Stadtratsbeschlüsse beim Nachbarprojekt Daglfing-Johanneskirchen. Die Stadt nimmt auch unser Angebot bisher nicht an, bei der Analyse von Variantenuntersuchungen für das Nachbarprojekt mitzuwirken, siehe unseren Beitrag.

Die Position der Bahn wurde ja erst kürzlich durch ein Urteil gestärkt.

Noch ist für die Anwohner nicht alles zu spät, z.B. könnte die Stadt München anbieten, die Mehrkosten zu tragen, schließlich sind Varianten B1 und B2 laut Bahn durchaus möglich. Vielleicht fallen der Stadt ja auch andere Wege ein, wie man verhindern kann, dass die Bahn nur ihre eigenen Interessen durchsetzt. Eine solche Möglichkeit wird hier aufgezeigt. Wir hoffen, die Stadt begnügt sich nicht mit ihrer aktuellen Rolle als empörter Betroffener.

2 Kommentare zu “DTK-Entscheidung”

  1. Sehr geehrter Herr Täger,

    Ihre Darstellungen decken sich in Teilbereichen nicht mit unseren Recherchen. Nach unserer Information wurde die Stadt auf Arbeitsebene über die 3 Varianten die dem BMVI zur Entscheidung vorgelegt wurden, durch die DB Netz informiert. Der Stadt und den politischen Mandatsträger wurde zumindest bis 24.09. 2020 keine Entscheidung mitgeteilt. Dem Vernehmen war der Repräsentant der DB Bayern für diesen Tag beim OB einbestellt. Ob der Termin stattgefunden hat oder wegen den COVID Gegebenheiten in der letzten Woche gestrichen wurde ist uns nicht bekannt. Wir können z.Zt. nicht erkennen, dass die Verwaltung der Stadt München in unserem Fall TDK gegen Stadtratsbeschlüsse verstoßen hat.
    Peter Brück, Mitinitiator der Initiative AnwohnerTDKS

  2. Sehr geehrter Herr Täger,

    wenn Sie den verlinkten Artikel zu Ende lesen, würden Sie zu einem anderen Schluss kommen. Im Artikel steht ja eindeutig,
    – dass das Bundesverkehrsministerium längst eine Entscheidung gefällt hat
    – diese Entscheidung aber nicht öffentlich gemacht wurde
    – währenddessen der Stadt aber nicht einmal alle der Entscheidung zugrundeliegenden Unterlagen zur Verfügung gestellt wurde – die genauen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden dem Planungsreferat nur mündlich referiert und die Unterlagen nicht zur Prüfung überlassen, sondern wieder eingepackt
    – der Oberbürgermeister und das Planungsreferat wurden nur informiert, dass die DB Netz AG eine Entscheidung in der Presse verkünden wird, bevor die Stadt über die Details der Variantenuntersuchung oder eine getroffene Entscheidung des BMVI unterrichtet werden würden.
    Daraus ein Fehlverhalten der Stadt zu konstruieren finde ich abenteuerlich, vielmehr finde ich das Vorgehen von DB Netz AG und Bundesverkehrsminister ungeheuerlich. Auf der Website kündigt das Projektteam eine Bürgerversammlung dazu an. Die Stadt schafft es eine Corona-konforme Bürgerversammlung einzuberufen (https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtpolitik/Buergerversammlungen/BV-Termine/BA-15.html), die DB Netz AG sagt aufgrund Corona bleibe nichts anderes als Bürgerbeteiligung ausfallen zu lassen und nur über Presse und Website zu informieren, anstatt zu beteiligen.
    Der Bundesverkehrsminister verweigert dem Oberbürgermeister beharrlich einen Gesprächstermin dazu, wie zuletzt wieder im Stadtrat dargelegt (https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/5873965.pdf), aber hat wohl den CSU-Bürgermeister Pretzl empfangen, der Ende 2019 angekündigt hat zu BM Scheuer zu fliegen, um die Vorhaben zu besprechen (https://www.tz.de/muenchen/stadt/bogenhausen-ort43345/flughafen-s-bahn-muenchen-tunnel-daglfing-13196023.html). Was dabei besprochen wurde, wurde nie öffentlich gemacht. Der Landtagsabgeordnete Markus Blume verkündete aber zuletzt im Hallo München, mit BM Scheuer persönlich über die Anwohnervariante gesprochen zu haben (https://www.hallo-muenchen.de/muenchen/ramersdorf-perlach-berg-am-laim/csu-generalsekretaer-ueber-corona-demokratie-plaene-bahn-muenchens-osten-13882056.html) und muss wohl anscheinend Untertunnelungen und umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen vereinbart haben.

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