Feinplanung – Enteignungen in Daglfing?

Nach fast einem Jahr ohne Öffentlichkeitsbeteiligung hat die DB nun die Feinplanung Daglfing-Johanneskirchen publik gemacht.

https://www.daglfing-johanneskirchen.de/aktuelles-reader/vorplanungen-fuer-den-viergleisigen-ausbau-daglfing-johanneskirchen-online.html

Zur Erinnerung: Die DB möchte ihre Strecke ebenerdig auf vier Gleise ausbauen, und alle anderen sollen sich dem unterordnen: Straßen, Fußgänger und Radfahrer sollen unterqueren, die Folgeprobleme für Bushaltestellen, Zufahrten, Radschnellwege usw. sind der Bahn nicht so wichtig.

Beispiel Daglfing: Die Daglfinger Straße soll mit 8% Gefälle abfallen, damit die Verknüpfungen zur Bromberger und Tarnowitzer Straße noch erhalten bleiben. Allerdings wären so die Grundstückszufahrten nicht mehr nutzbar. Also schlägt die Bahn „Wohnwege“ vor (im Bild grau), mit denen die Anwohner ihr Grundstück erreichen können. Da aber kein Platz da ist, liegen die Wohnwege hauptsächlich auf den Grundstücken der Anwohner (siehe fette schwarze Linie im Vergleich zur grauen Fläche), die also diesen Teil der Grundstücke abgeben sollen.

Spannend ist dabei auch, dass die Wohnwege nicht nur von Kfz, Motorrad, Fahrrad oder Kinderwagen der Anwohner genutzt werden sollen, sondern zudem noch den Fußweg zur S-Bahn darstellen und außerdem noch Radverkehr aufnehmen sollen.

Es steht zu vermuten, dass einige Anwohner ihre Grundstücke nicht freiwillig verkleinert haben wollen, dann müsste die Bahn enteignen. Die Kostenzusammenstellung geht von insgesamt EUR 65Mio Grunderwerb aus. Ob man ebenerdig so überhaupt schneller bewerkstelligen kann, als die Tunnelvariante?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert