In einer Schalltechnischen Voruntersuchung der Fima peutz consult für die Deutsche Bahn kam heraus, dass beim Ausbau der Truderinger Spange (einem Teil der DTK) trotz angenommenen 4m hohen Lärmschutzwänden und Troglage die Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung deutlichst überschritten werden (mehr als 12dB Überschreitung z.B. in der Bromberger Straße).
Die Bahn kann zwar noch etwas optimieren durch ein besonders überwachtes Gleis, Schienenstegdämpern oder geschachtelten Lärmschutzwänden. Andererseits wurden in der Voruntersuchung eine zu geringe Zahl an Zügen unterstellt, u.a. da der Anteil der Daglfinger Kurve fehlt.
Wie wird es nun weitergehen? Wird die Bahn nun das Totschlagargument nutzen, die Kosten für die Einhaltung der Grenzwerte seien außer Verhältnis zum angestrebten Schutzzweck? Wird man den Anwohnern passiven Lärmschutz aufdrängen (Schallschutzfenster)? Welchen Sinn macht dies, wenn die Stadt München schon die Mehrkostenübernahme eines Tunnels im Prinzip beschlossen hat?
Oder werden Bahn, Freistaat und Bund jetzt einsehen, dass es nicht so funktioniert, wie sie es sich gewünscht hatten, so dass man jetzt mit der Stadt München eine Tunnellösung anstrebt?
Lärmkarte nachts unter Voraussetzung 4m hohe Schallschutzwände (grüne Linie). Weiß und Gelb: Grenzwerte eingehalten (Ausnahme Schule, wo nur Weiß eine Einhaltung bedeutet). Rot: Überschreitung um mehr als 10dB. Am nördlichen Rand kann man erahnen, dass der rote Bereich sich dort noch deutlich ausdehnen wird, da die SSW dort zu Ende ist, und laut BImSchV dort kein Anspruch auf Einhaltung der Grenzwerte besteht. Dort werden die Grenzwerte voraussichtlich um bis zu 25dB überschritten. Siehe auch Antrag an die Stadt, sich für eine Änderung der Rechtslage einzusetzen. Eine Bearbeitung wird für 30.11.2020 in Aussicht gestellt.